Ausführungsbeschluss zur Barrierefreiheit
und Verlängerung der Endhaltestelle
Von Bernd Binsch, Fraktionsvorsitzender
Nun soll es also bald losgehen. Nach erfolgtem Planfeststellungsbeschluss beläuft sich die Kostenschätzung netto auf 2.749.000 Euro. Aufgrund üppiger voraussichtlicher Förderungen durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und durch den Rhein-Neckar-Kreis verblieben zum Schluss bei der Stadt Eppelheim netto nur noch 542.450 Euro. Unsere Nachfrage bei der Stadtverwaltung ergab, dass die Baukostenangaben jeweils zuzüglich 19% Mehrwertsteuer zu sehen sind, so dass die Stadt Eppelheim brutto 645.515 Euro zu zahlen hätte, was dem ursprünglichen Kostenrahmen etwa entsprechen würde. Vorausgesetzt, die Förderungen fließen wie kalkuliert, das Bauprojekt kostet tatsächlich nicht mehr und es kommen keine weiteren unvorhersehbaren Kosten dazu. Die Baumaßnahme Brücke BAB 5 hat gezeigt, wie schnell hier Zusatzkosten entstehen können. Kaum macht man den Boden auf, tauchen marode Wasser- und Abwasserleitungen zu Tage. Eine Schlussabrechnung mit Feststellung der tatsächlichen Baukosten beim Projekt Brücke über die A5 steht immer noch aus, weil es zwischen Auftraggeber und Baufirma größere Differenzen bei der Abrechnung gibt.
Daher schlägt unsere Fraktion vor, hier und heute mit der RNV eine Kostendeckelung über netto 542.450 Euro für den Umbau der Endhaltestelle Kirchheimer Straße vertraglich und verbindlich zu vereinbaren.
Zur Planung haben wir folgende drei Anmerkungen:
1. Umfang der Baumaßnahme:
Das Plangebiet endete in den bisherigen und unserer Meinung nach auch vom Regierungspräsidium genehmigten Pläne vor der Abzweigung Grenzhöfer Straße. In den uns hier vorliegenden Plänen erstreckt sich die Baumaßnahme über die Abzweigung hinweg. Wir fragen auch deshalb, da umfangreiche Schallmessungen und Prognosen im Planfeststellungsbeschluss beinhaltet waren und nun weitere Anwohner beeinträchtigt wären.
2. Nur eine Busspur und Neuausrichtung der Buslinie 713
Nachdem eine schon lange gewünschte Anbindung Eppelheims an den Bahnhof Wieblingen bald erfolgen soll, wird die Buslinie 713 die Endhaltestelle nicht mehr als Endhaltestelle, sondern als Durchgangshaltestelle befahren. Hierbei müsste der Bus, von Schwetzingen kommend, sowohl bei der Einfahrt in die Haltestelle, als auch bei der Ausfahrt jeweils eine 180 Grad Kurve fahren. Die Doppelnutzung der Busspur mit dem Citybus führt zu weiteren gegenseitigen Behinderungen. Eine Verlegung der Bushaltestelle 713 außerhalb des Haltestellenbereiches macht die Nutzung und den Umstieg auf ein anderes Verkehrsmittel unattraktiv und gefährlich. Daher sollte, will man wirklich ernsthaft einen neuen Mobilitätshub, also Umsteigepunkt auf andere Verkehrsmittel schaffen wollen, nochmals umgeplant werden.
3. Fußgängerüberweg in Höhe Clara-Schumann-Weg
Nach unserer Einschätzung bewegen sich die meisten Nutzer der Haltestelle, darunter viele Schulkinder, in Richtung Schulzentrum und in Richtung der östlich, südlich und nördlich der Haltestelle gelegenen Wohngebiete. Ein sicheres Überqueren der Schwetzinger Straße ist aufgrund der Verkehrsdichte ohne Fußgängerampel nicht möglich. Der jetzt geplante Fußgängerüberweg in der Höhe Clara-Schumann-Weg befindet sich daher an der falschen Stelle. Es ist unserer Meinung nach vorhersehbar, dass viele Nutzer der Haltestelle, darunter auch viele Schulkinder, den Umweg über den geplanten Fußgängerüberweg nicht nehmen, sondern die Schwetzinger Straße ungesichert überqueren werden. Aus Sicht der Straßenbahn mag sich der Fußgängerüberweg an der richtigen Stelle befinden, aus Sicht der Allgemeinheit sollte für die Fußgänger ohne Umwege die Haltestelle erreichbar sein.
Abschließend möchten wir anmerken, dass von verschiedenen Seiten des Gemeinderates immer wieder ein Park-and-Ride-Platz angeregt wurde, der aus Platzgründen sich am Ortseingang befinden müsste. Sicher kann sich Eppelheim das derzeit nicht leisten, jedoch kommen aus dem Heidelberger Rathaus immer wieder Signale, dass eine solche Maßnahme finanzielle Unterstützung finden könnte. Wir denken, das sollte man sich nicht verbauen, sondern ein gesamtheitliches Haltestellenkonzept für Eppelheim entwickeln, da auch die Standorte Straßenbahnhaltestelle Rathaus und Jakobsgasse in der Diskussion sind.