Ein Bericht über unsere öffentliche Fraktionssprechstunde
Eine wieder erfreuliche Zahl Eppelheimer Bürger besuchte unsere Fraktionssprechstunde Ende Januar im Eppelheimer Schützenhaus. Der bevorstehende Aufstellungsbeschluss, also der Bebauungsplan „Südwestliches Schulzentrum“ brannte fast allen Besuchern unter den Nägeln, so dass es zur Behandlung der anderen aktuellen Themen unserer Einladung erst gar nicht kam. Eine Folge der seitens der Eppelheimer Verwaltung hingenommen Lagerbildung, die sich aus der Taktik nährte, das ganze Vorhaben jenseits des Gemeinderates fast wie eine Verschlusssache zu behandeln. Die Betroffenheiten waren schnell verdeutlicht: Eine im Vergleich zum Bestand ganz erhebliche bauliche Veränderung um das südwestliche Gebiet des Schulzentrums und die räumliche Veränderung im Schulhofbereich.
Finanzierung einer neuen Sporthalle
Die unter finanziellem Aspekt sich aufdrängende Notwendigkeit leitet sich aus der Deckungslücke für den Sporthallen-Neubau ab. Die hierfür gemachte Spendenzusage unseres Ehrenbürgers Dr. Hans-Peter Wild ist ein großzügiges Geschenk an die Bürger unserer kleinen Stadt. Wir verstehen sie gleichermaßen als Aufruf und Chance, anstelle der Rhein-Neckar-Halle mit einzuwerbenden und selbst zu erwirtschaftenden Mitteln wieder eine Sporthalle zu haben, die unseren Schulen und Vereinen für die Zukunft ein sicheres Zuhause bietet. Die zu erwartenden Erlöse aus freiwerdenden städtischen Grundstücken und aus dem Bebauungsplan sollen die Deckungslücke schließen. Staatliche Zuschüsse sollen sie vorweg mindern.
Stadtbibliothek – 50 Jahre Provisorium
Das Bibliotheksgebäude wurde in den 1970er Jahren auf baulich äußerst einfache, aber rasch umzusetzende Weise errichtet. Die damalige Situation, einer drohenden Eingemeindung zu entgehen, verlangte den schnellen Aufbau einer eigenen Bildungsstruktur, wie wir sie heute in Eppelheim vorfinden. Alleine der Name „Pavillon“, wie das Gebäude der späteren Stadtbibliothek seinerzeit genannt worden ist, unterstreicht die einst gewollte Einfachheit dieser städtischen Immobilie. Der Pavillon war ein aus der Eile heraus geborenes Provisorium für Realschule und Gymnasiums. Deren heutige massive Schulgebäude wurden sodann abschnittsweise in aller Sorgfalt gebaut. Die vorzuweisenden Schulen konnten in Betrieb gehen. Dem Provisorium „Pavillon“ rd. 50 Jahre danach eine Zukunft zu bescheinigen, wäre unglaubwürdig.
Verlangen nach Information und Aufrichtigkeit
In den aktuellen Bebauungsplan fließen heute bedauerlicherweise Widersprüche und Plausibilitätslücken aus dem gescheiterten Gebiet „Lochäcker“ im Jahr 2021 ein, was die aktuell wieder eingebrachte Lebensmittelversorgung im Eppelheimer Süden betrifft. Beide ausgewiesenen Vorhabenträger (externer Bauträger und die Stadt Eppelheim selbst), die Stadtverwaltung und der Gemeinderat sind nun aufgefordert und angehalten, bei der Gestaltung und Ausübung des städtebaulichen Vertrages Vertrauen zu bilden. Die bisher betonte Zurückhaltung bei der Öffentlichkeitsbeteiligung erreicht dies jedenfalls nicht. Sonst bleibt aus dem „Aufstellungsbeschluss“ nur ein fortwährender „Aufbäumungs-Beschluss“ übrig.
Die vielen Eppelheimer Bürger, die unsere Veranstaltung besuchten, sind zugänglich; eine respektvolle und geordnete Redekultur auf Augenhöhe war von allen gewollt und gewährleistet. Dazu hier unseren besonderen Dank.