so auch für unseren politischen Ascher­mittwoch

Die Stadt Heidelberg machte sich vergangenes Jahr auf, die seit 2019 misslichen Straßenabahnanbindungen Eppelheims (Linie 22) und Kirchheims (Linie 26) durch Taktverdichtungen an Sonn- und Feiertagen bzw. Taktausdünnungen an Samstagen zu „verbessern“. Schon vor dem Ergebnis fand der dortige Prüfungsantrag bereits Durchführungs-Gefallen bei den Eppelheimer Grünen: Kostenneutralität durch ausgewogene Taktverdichtung und -ausdünnung der Linie 22.

Derweil legte die RNV in Heidelberg entsprechende Statistiken vor. Darunter die Fahrgastzahlen an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen. Darin eingezeichnet ist ein Schwellwert, ab dem im Mittel alle Sitzplätze belegt sind; da waren‘s noch 150 Fahrgäste pro Richtung. Die Diagramme ergaben, dass an Sonntagen nur in sehr seltenen kurzen Spitzenperioden gerade so alle Sitzplätze belegt sind. Eine Taktausdünnung an Samstagen schied aufgrund der hohen Nachfrage entlang der Linien von vornherein aus.

Der Heidelberger Verwaltung schien das vorgelegte Ergebnis der RNV für Sonn- und Feiertage wegen Begründungsmangel nicht zu gefallen, und so schob sie in ihrer Sitzungsunterlage für die Heidelberger Gemeinderäte im selben Diagramm kurzerhand den Schwellwert von 150 auf 100 Fahrgäste nach unten. Einfach so – ohne irgendeine Erklärung. Durch den so nach unten manipulierten Schwellwert im Diagramm ergibt sich – oh Wunder – plötzlich ein „Taktverdichtungsbedarf an Sonn- und Feiertagen zwischen 10 Uhr und 20 Uhr“ mit entsprechend zu kompensierenden Mehrkosten auch aus Eppelheims Stadtkasse.

Durch Verschieben des Schwellwerts von 150 Einstigen pro Sunde (links) auf 100 Einstiege pro Stunde (rechts) wird „ein Bedarf“ für eine kostenintensive Taktverdichtung an Sonn- und Feiertagen suggeriert.

Der verschobene Schwellwert blieb in Eppelheim konsequenterweise nicht folgenlos. Analog einer sog. „Stallorder“ im Motorsport beziehen sich die Eppelheimer Grünen sodann abermals auf ihre „Heidelberger (grünen) Kollegen“: „Mehrkosten sehe man nicht als Hemmschuh“. Von anfänglicher „Kostenneutralität“ vor der Kommunalwahl ist nach der Wahl plötzlich keine Rede mehr.

Einzig Bezirksbeiräte aus Pfaffengrund und Kirchheim erkannten diesen Heidelberger Grünen-Antrag zutreffend als „Alibi-Antrag“, um sich um den Linientausch der Linien 22/26 seit Dezember 2018 herumwinden zu wollen. Dieser Feststellung schließt sich die Eppelheimer Liste an. Und in einem Punkt geben wir den Grünen unter dieser Perspektive recht: „Ja, es sind falsche Tatsachen im Spiel“!


Quellennachweis:
https://ww1.heidelberg.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=26547&voselect=5885