Anzeigetafel

Irreführende Behauptungen zu elektronischen Fahrgastinformations-Systemen an den Haltestellen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beklagen in ihrer jüngsten Stellungnahme zu den abermals beantragten und wiederholt abgelehnten Fahrplan-Anzeigetafeln die Witterungseinflüsse während der die Fahrgäste an nicht überdachten Bushaltestellen ausgesetzt sind („Regen“ und „pralle Sonne“). Bündnis 90/Die Grünen und einige wenige weitere Befürworter überschätzen hierbei die funktionalen Fähigkeiten solcher Anzeigetafeln. Hier hilft ein Blick in die Montageanleitung. Diese Tafeln werden mit senkrecht angeordneter Anzeigefläche zum senkrecht stehenden Pfosten montiert, aber keinesfalls waagrecht (als Dach), um an der Haltestelle während der Wartezeit nennenswert vor Regen oder Sonne schützen zu können.

Illusion als Standardargumente

Leider hören und lesen wir wiederholt, dass die Fraktion der Grünen mit dem Erwerb von Anzeigetafeln Verbesserungen zu erzielen glaubt, die funktionell oder organisatorisch nicht zu erzielen sind. Vor genau einem Jahr beklagte eine Fraktionskollegin der Grünen, dass die Fahrgäste wegen abgelehnter elektronischer Fahrplan-Anzeigetafeln über Fahrtausfälle wegen Streik nicht informiert werden könnten. Zu dieser Aussage muss man sich die zeitnahe Pressemitteilung des Verkehrsunternehmens anlässlich des Streiks vor Augen halten:

„…, dass die Fahrtausfälle sowohl in digitalen Fahrplanauskünften als auch in den Aushängen an den Haltestellen in der Kürze der Zeit nicht dargestellt werden können. …“.

RNZ, 14. Oktober 2020

Wir empfehlen den Wortführenden der Grünen, öfter mal die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, damit die praktischen Erfahrungen daraus in eine sachlichere Gemeinderatsarbeit münden.

Mehr Einsatz von Kreisrätin und Kreisrat aus Eppelheim gefordert

Wir erinnern bei dieser Gelegenheit an die Konzessionsverträge zwischen den Verkehrsunternehmen einerseits und dem Landkreis wie den Gemeinden andererseits. Hier sind zahlreiche Merkmale für Vertragsstrafen verbindlich vereinbart – auch für Verspätungen. Aus dem Drängen der Grünen und weniger weiterer Befürworter nach Echtzeit-Informationen an den Haltestellen darf geschlussfolgert werden, dass diejenigen zwar um häufige Verspätungen wissen, bei der vertraglichen Sanktionierung aber bemerkenswerte Zurückhaltung zeigen. Zwei Eppelheimer Gemeinderäte – darunter auch eine grüne Gemeinderätin – sind indes auch in den Verkehrsausschuss des Kreistags (Rhein-Neckar-Kreis) gewählt, aber in den öffentlichen Kreistags-Protokollen zu Ausgleichszahlungen spricht kein Kreisrat, keine Kreisrätin die Verspätungen und deren mögliche Sanktionierung an. Im Interesse eines kundenorientierten und durchaus sehr kostspieligen ÖPNVs würden wir uns hier ganz erheblich mehr Engagement wünschen.


Anzeigetafel
Illusion und Wirklichkeit bei Fahrgast-Informationstafeln