Die Eppelheimer Liste traf sich zu diesem Thema im Oktober, um über die Antwort des Regierungspräsidiums (RP) auf die Unterschriftenaktion „Aktion 22“ zu berichten und welche Veränderungen stattgefunden haben oder welche Maßnahmen in Aussicht gestellt worden sind.
Die Antwort des RPs unterliegt zunächst all den in Heidelberg erst einmal unumkehrbar getroffenen Beschlüssen über die Ausgestaltung des sog. „Mobilitätsnetzes“. Das RP stellt dazu fest, dass Heidelberg und die RNV insgesamt um eine Verbesserung des ÖPNV bemüht seien, die Anbindung der Bahnstadt bei den Linien 22 und 26 im Vordergrund gestanden habe, was letztlich aber leider auch zu „nicht vorteilhaften Veränderungen“ stark nachgefragter Verbindungen geführt hat. Fahrzeit-Veränderungen zum Nachteil betroffener Fahrgäste bis zu zehn Minuten seien nach Auffassung der Aufsichtsbehörde „noch verhältnismäßig bzw. nicht unzumutbar“. Wie das Regierungspräsidium weiter feststellte, sei „die derzeitig deutliche Verschlechterung“ der angespannten Verkehrssituation in Heidelberg und technischen Problemen mit der Signalsteuerung geschuldet. Beides summiert sich demnach auf. An den Lösungen der Probleme bei der Signalsteuerung werde nach Auskunft „intensiv gearbeitet“, und dem RP wurde seitens des Verkehrsunternehmens dazu die Hoffnung auf zeitnahe Beseitigung übermittelt. Ferner arbeite die RNV an der Auswertung von Fahrgastzahlen, aus der sie frühestens gegen Ende des Jahres Angebotsanpassungen herleiten wolle. Die Anpassungen sollen ggf. mit zusätzlichen Fahrten bzw. Direktverbindungen erzielt werden. Hervorzuheben ist abschließend, dass die Aufsichtsbehörde alle Planungen begleiten und dabei auf Zweckmäßigkeiten wie Notwendigkeiten hinwirken will, die eine Verbesserung des derzeitigen Fahrangebotes zum Ziel haben. Die Eppelheimer Liste begrüßt nicht zuletzt im Namen aller Mitwirkenden bei der Aktion 22 die Aufmerksamkeit und die Bemühungen der Aufsichtsbehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe.
Was hat sich verändert?
Immerhin konnte im Laufe des Jahres erreicht werden, dass mit der Buslinie 32 an der Haltestelle Stadtbibliothek ein Einmal-Umstieg für Fahrgäste aus Eppelheim ins Neuenheimer Feld umgesetzt worden ist. Dieser Umstieg ist seit einem Jahr überfällig, denn sie wurde uns seitens der RNV schon im Oktober 2018 angekündigt, als sich die Eppelheimer Liste mit einer Delegation der RNV im Eppelheimer Rathaus getroffen hat. Über die Zeitung haben wir wenige Wochen danach leider erfahren müssen, dass die Linie 32 aus Personalnot gekürzt worden war und damit als möglicher Umstieg ins Neuenheimer Feld unterbleibt. Das ist nun endlich behoben worden!
Unerhört und entgegen den Zusicherungen der RNV an die Aufsichtsbehörde fanden wir nun doch, dass die Verstärkerdirektfahrt der Linie 22-„E“ an Schultagen über das Neuenheimer Feld zum Hans-Thoma-Platz vom Eppelheimer Rathaus ab dort nun nicht mehr fahren soll. Seit Wiederinbetriebnahme der Linie 22 wird diese schultägliche Direktfahrt nur noch ab Haltestelle Kranichweg/Stotz im Pfaffengrund angeboten. Eppelheim wurde durch die RNV von diesem Angebot einfach abgehängt, weil die jüngst selbst formulierten Sicherheitslevel ein Wenden im eingleisigen Bereich (Eppelheim-Rathaus) nicht mehr zuließen. Wir fragen uns, was sich am Rathaus dort verschärft haben soll. Wurde dazu nicht die Zweigleisigkeit über die Autobahnbrücke nach Eppelheim hinein verlängert? Während dem geplanten barrierefreien Endhaltestellenumbau will die RNV laut Antrag trotz eigener „neuer Sicherheitslevel“ am Rathaus wenden lassen. Seit wann gibt es diese Sicherheitslevel? Denn Eppelheim zahlte auch während der zweijährigen Baumaßnahme für jeden zu fahrenden Soll-Kilometer Ausgleichszahlungen zur Deckung des Defizits. Diesen Fragen wird die Eppelheimer Liste nachgehen.