EL-Vorsitzender Bernd Binsch und BI-Referent Dr. Erich Zahn
Bericht über unsere öffentliche Gesprächsrunde am 30. März 2022

Das Thema Güterbahntrasse betrifft und bewegt die Bürgerinnen und Bürger, Landwirte und Gewerbe­trei­benden in Eppelheim und unseren Nachbargemeinden in vielschichtiger Weise sehr. Im nahezu voll­be­setzten Nebenzimmer des Gasthauses Zum Lausbub begrüßte Bernd Binsch den fach­kundigen Refe­ren­ten der Bürgerinitiative Dr. Erich Zahn sowie die zahlreich erschienenen interessierten Gäste aus Eppel­heim und Umgebung.

„Nur gemeinsam sind wir stark.“
Auf dem Plakat wirbt die Bürgerinitiative um Gemeinsamkeit zwischen den betroffenen Gemeinden.

Dr. Zahn schilderte das Zustandekommen der überparteilichen und überörtlichen BürgerinitiativeKeine Bahntrasse aus den Wahlkreisgemeinden Eppelheim, Plankstadt, Oftersheim und Heidelberg (Grenzhof). Trotz aller sehr erheblichen Nachteile für unsere Region stellte er klar, dass die BI keines­wegs die Absicht verfolgt, eine überregional bedeutsame Schienenverbindung für Güter zwischen Mann­heim und Karlsruhe zu verhindern. Gegenseitige internationale Vereinbarungen sollen überlastete Fern­straßen von LKW-Schlangen erlösen. Der Gotthard-Basistunnel durch die Schweizer Alpen hat dazu längst den Schienentransportweg auf der Nord-Süd-Achse geebnet.

Die Bürgerinitiative begründet ihre Ablehnung gegen die Herangehensweise der aktuellen Linien­findung. Kapazitätssteigerungen auf Bestandstrassen durch verringerte Zugabstände mittels digital ver­netz­ter Züge verschließe sich die Deutsche Bahn von vornherein. Die Vorschrift des Bündelungsgebots wird bereits beim hier auserkorenen Liniensegment missachtet. Die EL fand zudem heraus, dass das be­ste­hende Gleisbauverbot in der Verordnung zum Wasserschutzgebiet Mannheim-Rheinau bei der Raum­wider­standsanalyse missachtet wird.

Unsere Äcker, unsere Erholung – Keine DB-Trasse
Auf dem Plakat verdeutlicht die Bürgerinitiative, was für uns auf dem Spiel steht.

Dr. Zahn zeichnete in seinem Vortrag die drastischen Folgen daraus. Bis zu fünf Meter hohe Schall­schutzwände beidseits der Trasse zerschneiden die Landschaft. Benachbarte Gemeinden sehen ein­an­der künftig kaum mehr. Fußläufig werden die Gemeinden voneinander abgeschnitten sein. Die Lärm­aus­brei­tung ist bei allen Arten offener Bauweise gleich intensiv. Lärm und Landschaftszerschneidung lösen des­halb bei allen Besuchern der Gesprächsrunde das größte Entsetzen aus. Die BI fordert deshalb im Falle weiterer Betrachtungen dieses Linienkorridors, hier ausschließlich eine Tunnel-Bauweise vor­zu­se­hen. Der Tunnel-Forderung schloss sich Herr Brenner von der „Bürgerinitiative gegen Bahnlärm e.V.“ aus Schwetzingen an, der auf unsere Veranstaltung in der Presse aufmerksam geworden und an den Be­ra­tungen der Deutschen Bahn beteiligt ist. Seine Empfehlung ist, nicht die billigste, sondern die beste Lösung zu finden, und auch jetzt noch im fortgeschrittenen Verfahren die Teilnahme am Dialog-Pro­zess zu ersuchen.

Alle Bürgermeister, Landtagsabgeordneten und fast alle Bundestagsabgeordneten lehnen den Kor­ri­dor zwischen unseren Gemeinden ab. Ein gebündelter Korridor in Tunnelbauweise der Bestands­trasse zwi­schen Schwetzingen, Plankstadt und Oftersheim ergab für freiwerdende Siedlungsflächen einen er­lös­baren Marktwert im hohen zweistelligen Millionenbetrag, den die Deutsche Bahn mühelos in eine un­ter­tunnelte Trassenbündelung reinvestieren könnte.

Die Eppelheimer Liste wird das weitere Verfahren sehr kritisch beobachten und die Bürgerinitiative in ihren Forderungen vorbehaltlos unterstützen. Mit diesem Bekenntnis bedankte sich Bernd Binsch bei allen Mitwirkenden unserer Gesprächsrunde. Die ausgelegten Listen der Unterstützer-Unterschriften füllten sich zur Freude des BI-Referenten im Laufe des Abends. Die Unterschriftenliste bietet die Eppelheimer Liste auf ihrer Homepage zum Download an.


Unterschriften-Liste zum Download, Ausdrucken und Verbreiten (PDF, 2 Seiten):

[ca. 2 MByte]