Bericht aus unserer öffentlichen Gesprächsrunde am 27. Sept. 2023.

Unten am Ende des Berichts zeigen wir Karten über das Gebiet mit Bestands-Radwegenetz und die diskutierten Varianten der Radschnellverbindung.


Im Jahr 2018 ließ sich die Stadt Heidelberg eine Machbarkeitsstudie anfertigen. Vorrangige Ziele war die Radweg-Erschließung des PHV und eine Radweg-Verbindung von Heidelberg nach Schwetzingen. Im selben Jahr unterschrieben die Stadtverwaltungen aus Schwetzingen, Eppelheim, Plankstadt und Oftersheim einen Kooperationsvertrag und Schwetzingen übernahm die Federführung. Man versprach sich davon eine schnelle Realisierung. 2020 durfte der Eppelheimer Gemeinderat seine Zustimmung zum bereits geschlossenen Kooperationsvertrag geben. Die Planungsaufträge wurden vergeben, und derzeit führt das Regierungspräsidium die Untersuchung von drei Varianten durch. Beratend beteiligt ist auch ein Projektbeirat aus verschiedenen Verbänden und den betroffenen Landwirten.

Was sagen die Interessensgruppen?

Unserer Einladung gefolgt waren u.a. Herr Heimpel von Greenpeace Heidelberg-Mannheim, Herr Dr. Zahn vom ADFC, Herr Volker Wiegand von der CDU Eppelheim sowie Herr Widdrat von der Schwetzinger Zeitung. Während Herr Dr. Zahn uneingeschränkt die Variante 2 geradlinig entlang des Eppelheimer Bahndammes incl. einer Unterführung unter der Rudolf-Wild-Straße favorisiert, schlug Herr Heimpel von Greenpeace eine Mischvariante 2 und 3 vor, nämlich die Variante 2 von der Bahnstadt über die Leonie-Wild-Straße, um dann zwischen ASV bzw. TVE Richtung PHV zu verschwenken und von dort entlang Oftersheim nach Schwetzingen weiterzufahren. Probleme und Engstellen entlang des Bahndammes, in Plankstadt und bei der Unterführung am Bahnhof Schwetzingen seien damit umgangen. Herr Wiegand von der Eppelheimer CDU äußerte sich völlig ablehnend zu den Radschnellweg-Planungen und verwies auf das vorhandene gute Wegenetz zwischen Heidelberg und Schwetzingen. Zerschneidung der Landschaft und Flächenversiegelung durch eine vier Meter breite Fahrradpiste sowie Rücksichtnahme auf die Landwirte, so seine Argumentation.

Eppelheimer Liste betont bestehendes Radwegenetz und Stückerwegbrücke

Bernd Binsch von der EL schloss zunächst die Variante 1 durch die Eppelheimer Hauptstraße oder auch durch die Richard-Wagner-Straße aus und bezeichnete diese als reine Placebo-Variante, die nur dazu dient, andere Varianten zu rechtfertigen. Die Schwachstellen der jetzigen Radwegeverbindungen machte er in Heidelberg und Plankstadt bzw. Schwetzingen aus, nämlich einen schlechten und schmalen Radweg neben dem Bahndamm im Pfaffengrund, eine gefährliche Querung der Plankstadter Umgehungstraße sowie ein Labyrinth durch Plankstadt und eine gefährliche Unterführung am Schwetzinger Bahnhof. Auf Eppelheimer und auch Plankstadter Gemarkung kann man sowohl als Berufspendler oder Freizeit-Radler prima Richtung Plankstadt, Oftersheim oder Heidelberg fahren. Beim Stadtradeln erkundeten mehrere EL-Vorstandsmitglieder das Wegenetz und radelten problemlos und geradlinig nach Plankstadt, Schwetzingen und nach Oftersheim. Wenn denn ein Radschnellweg gebaut werden soll, dann würde Bernd Binsch einen Verlauf östlich der Autobahn A5 bis zum Stückerweg und dort über eine neu und breiter zu bauende Brücke entlang des PHV und Oftersheim befürworten. Als Problempunkte der Variante 2 machte Bernd Binsch eine teure Unterführung unter der Rudolf-Wild-Straße, Platzprobleme bei der Leonie-Wild-Straße und Hermann-Wittmann-Straße, Probleme für den PKW- und LKW-Verkehr bei den Wild-Werken, beim Betonwerk, bei Edeka und die Sicherheit entlang des Bahndammes aus. Die Brücke am Stückerweg bedarf so oder so eines Aus- oder Neubaus, da sie für Fußgänger und Fahrradfahrer de facto nicht nutzbar ist. Es kommt auch immer darauf an, von welchem Ort man sich die Radverbindungen betrachtet. Für das nahezu autofrei geplante PHV mit bald mehreren Tausend neuen Bewohnern ist eine direkte Fahrradverbindung allemal schon heute absehbar.


Aussagekräftiges Kartenmaterial zu den Radwegebeziehungen

Die Siedlungsgebiete
Siedlungsgebiete mit Bundesfernstraßen, Eisenbahnlinien und Gemeindeverbindungsstraßen durch die Siedlungen
Siedlungsgebiete mit Bundesfernstraßen, Eisenbahnlinien und Gemeindeverbindungsstraßen durch die Siedlungen
Bestehendes Radwegenetz
Radwegenetz bestehend aus sehr gut asphaltierten Feldwegen und Radverkehrsanlagen (außer- und innerorts) mit aktuell bestehenden Querungen der Bundesfernstraßen (Brücken, Unterführungen)
Radwegenetz bestehend aus sehr gut asphaltierten Feldwegen und Radverkehrsanlagen (außer- und innerorts) mit aktuell bestehenden Querungen der Bundesfernstraßen (Brücken, Unterführungen)
RSV-Variante „2“
Radwegenetz mit RSV-Variante 1 aus Heidelberger Machbarkeitsstudie (Heidelberger „Vorzugsvariante“)
Radwegenetz mit RSV-Variante 1 aus Heidelberger Machbarkeitsstudie (Heidelberger „Vorzugsvariante“)
RSV-Variante „3“
Radwegenetz mit bedarfsgerechter RSV-Variante 3 aus Heidelberger Machbarkeitsstudie mit Neubau der Stückerwegbrücke
Radwegenetz mit bedarfsgerechter RSV-Variante 3 aus Heidelberger Machbarkeitsstudie mit Neubau der Stückerwegbrücke
Übersicht mit Legende
Plan mit erklärender Legende und allen Wegebeziehungen zwischen den untersuchten Siedlungsgebieten
Plan mit erklärender Legende und allen Wegebeziehungen zwischen den untersuchten Siedlungsgebieten