Aus der Fraktion
Die Stadträte der Fraktion Eppelheimer Liste im Gemeinderat haben geschlossen die Unterschriftenliste der Bürgerinitiative gegen eine Güterbahnstrecke zwischen Eppelheim und Plankstadt unterschrieben. Die Hauptgründe, sich gemeinsam mit allen, die dahinter stehen, gegen dieses Projekt zu stemmen, sind der zu erwartende Bahnlärm und die Zerschneidung der Landschaft mit Meter hohen Lärmschutzwänden, verbunden mit der Vernichtung von wertvollem Agrar- und Wiesenland sowie Naherholungsflächen. Man ist sich bei der Eppelheimer Liste einig:
»Nur ein Tunnel und eine Bündelung mit den bereits vorhandenen Verkehrswegen, z.B. an der bereits bestehenden Güterbahnstrecke unterhalb Schwetzingens, kann eine einigermaßen befriedigende Lösung für alle Menschen in unserer Region bieten.«
Bei den Planungen, die letztendlich die beiden europäischen Frachthäfen Rotterdam und Genua durch eine Güterbahnstrecke miteinander verbinden soll, fehlen noch einige Puzzleteile. So ist die Anbindung des Güterbahnhofes in Mannheim an diese europäische Güterbahnstrecke noch unklar. Letztendlich müssen sich die Bahnstrecken-Planer nach sogenannten Raumwiderständen richten. Höchste Raumwiderstände sind u.a. Wasserschutzgebiete mit ihren jeweils festgesetzten Verordnungen. Im Wasserschutzgebiet zwischen Eppelheim und Plankstadt ist gegenwärtig der Bau von Gleisanlagen nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. So darf in die vergleichsweise dünne Deckschicht nicht eingegriffen werden. Nach der Aufgabe des Brunnens Eppelheim soll dieses Gebiet dem Brunnen Mannheim-Rheinau zugeordnet und die Verordnung dazu neu festgesetzt werden. Überraschend soll künftig nur noch der Bau von Rangier- und Güterbahnhöfe verboten sein. Ein bisher bestehender Raumwiderstand für den Bau der Güterbahnstrecke zwischen Eppelheim und Plankstadt wäre damit leider beseitigt, was unser Unverständnis hervorruft und es bedauerlicherweise in Zukunft unmöglich macht, für unser Wasserschutzgebiet die geplante neue Güterbahnstrecke zu verhindern.
Im technischen Ausschuss wurde der Beitritt Eppelheims zum Wasserschutzgebiet Mannheim-Rheinau im Januar 2022 beraten, und wir haben unsere Bedenken vorgebracht. Nicht nur wegen dem Güterbahnverkehr, sondern auch wegen geplanter Geothermiebohrungen von MVV und EnBW, Beschränkungen privater geothermischer Wärmegewinnung sowie der Einschränkungen für neue Industriegebiete. Unsere Bedenken wurden an die für das Wasserschutzgebiet Mannheim-Rheinau zuständige Behörde in Mannheim weitergegeben, jedoch warten wir bis heute auf die zugesagte Behandlung im Eppelheimer Gemeinderat mit einem/r Vertreter/in der Unteren Wasserbehörde Mannheim.