Stellungnahme zur geplanten Landes-Erstaufnahme-Stelle (LEA in Heidelberg)

Einmal mehr aus der Tageszeitung erfährt im Dezember 2020 der Eppelheimer Gemeinderat und die Eppelheimer Verwaltung von weiteren Planungen zum Ankunftszentrum in Heidelberg: Um der Heidelberger Bevölkerung und speziell den Wieblingern das Ankunftszentrum in den Wolfsgärten beim Bürgerbegehren schmackhaft zu machen, plant Heidelberg eine Fußgängerbrücke vom Ankunftszentrum zur Gemarkungsgrenze nach Eppelheim.

In Eppelheim wird seit Beginn der Flüchtlingskrise eine gut funktionierende Integration gepflegt, was anscheinend auch der Heidelberger Verwaltungsspitze nicht verborgen blieb. Neben vielen Ehrenamtlichen, sorgen sich in Eppelheim eine Integrationsbeauftragte gemeinsam mit Integrationsmanagerinnen um die Willkommenskultur für die Bewohner der drei Eppelheimer Flüchtlingsunterkünfte mit Anschlussunterbringung und für ca. 25 % Eppelheimerinnen und Eppelheimer mit Migrationshintergrund.

Ganz anders verlief die Entwicklung in der Universitätsstadt Heidelberg: Aufgrund des Ankunftszentrums im Patrick-Henry-Village wurde ein sogenanntes „LEA-Privileg“ gewährt und von der Aufnahme von Flüchtlingen in Anschlussunterbringung befreit. Dieses Privileg wird, so lange sich das Ankunftszentrum in Heidelberg befindet, von Heidelberg in Anspruch genommen.

Die Eppelheimer Liste fordert daher:
  • Wer die Vorteile eines Ankunftszentrums in Anspruch nehmen will, muss auch die dazu gehörenden Verpflichtungen auf sich nehmen. Dazu gehört auch das Angebot mit Einkaufsmöglichkeiten durch die Stadt Heidelberg. Da die Stadt Eppelheim nicht zu Heidelberg gehört, verbieten sich diesbezügliche Einbeziehungen in die Nahversorgung des Ankunftszentrums.
  • Willkommenskultur heißt nicht, nur davon zu reden, eine entsprechende Infrastruktur bauen zu wollen und alles Übrige einfach überörtlich abzuwälzen.
  • Anstatt eine Millionen schwere Fußgängerbrücke nach Eppelheim zu bauen, empfehlen wir der Stadt Heidelberg, durch die Gelder, welche durch das „LEA-Privileg“ vorhanden sind, einen Shuttle-Service zu den Heidelberger Nahversorgern einzurichten. Des Weiteren muss die Stadt Heidelberg mit den zur Verfügung stehenden Geldern das Ehrenamt zur Integration von Migranten fördern und hauptamtliche Stellen auf dem Heidelberger Rathaus schaffen.