Was kann man am Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße ändern? Unserer Meinung nicht viel. Die Straßenbahn muss in der Hauptstraße eingleisig bleiben, damit Kurzzeitparken vor den Geschäften unserer Einzelhändler und Banken möglich bleibt und Radfahrer und Fußgänger sich sicher in der Hauptstraße bewegen können. Eine zweigleisige Bahntrasse Hauptstraße darf nicht kommen, auch nicht scheibchenweise über die neue geplante Autobahnbrücke der Hauptstraße in den Pfaffengrund. Die Hauptstraße bietet keinen Platz für zwei Bahngleise, auch nicht am Ortseingang. Die Geschäfte in der Hauptstraße leben nicht nur von den Kunden, die mit ihrem Auto direkt zu ihnen fahren, sondern auch von vielen, die auf der Durchfahrt anhalten und etwas einkaufen oder erledigen. Ohne ausreichende Kurzzeitparkplätze in der Hauptstraße fehlen den dortigen Einzelhändlern die Kunden und den Kunden früher oder später die Geschäfte in der Hauptstraße und letztendlich der Stadt Eppelheim die Gewerbesteuereinnahmen der Einzelhändler. Einöden mit leerstehenden Geschäften im Ortszentrum und herrlich ruhigen Straßen, können in so mancher Nachbargemeinde bereits heute bewundert werden.

Dass nun der Hauptstraße weiterer Verkehr zugemutet wird, ist für uns unverständlich. Laut aktuellem Gemeinderatsbeschluss soll die Zufahrtsbeschränkung zur Schubertstraße für Kraftfahrzeuge von 7,5 Tonnen auf 3,5 Tonnen gesenkt werden. Verabschiedet mit den Stimmen der SPD, Grünen und der CDU. Gegen die Stimmen der Eppelheimer Liste.
Als Begründung der Verkehrsexperten der Fraktionen war zu vernehmen, dass hier nachts Sattelzüge mit hoher Geschwindigkeit fahren würden.

Eine regelmäßige Fahrzeugkontrolle hätte ausgereicht, denn Sattelzüge waren schon nach der bisherigen Regelung nicht zulässig. Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 7,5 Tonnen sind in der Regel zweiachsige Klein-Laster, Sattelzüge weisen Gewichte von 30 Tonnen und mehr auf. Die Fahrer der Laster müssen nun wieder Umwege über Wieblingen oder auch über die Hildastraße, Hauptstraße (!) und die Grenzhöfer Straße auf sich nehmen, um in das Gewerbegebiet zu gelangen. Längere Wege bedeuten eine größere Umweltbelastung und höhere Kosten für die Gewerbetreibenden. Auch die Verkehrssicherheit und die Abgasbelastung der Schulwege und der Kindergärten, die auf diesem Umweg Hildastraße-Hauptstraße-Grenzhöfer Weg liegen, bleiben außer Betracht.

Nach unserer Meinung kann eine solche Entscheidung erst nach Durchführung einer Verkehrszählung getroffen werden, sowie einer fachlich richtigen Verkehrsplanung, die darstellt, wie sich dann die Verkehrsströme auf die angrenzenden Straßen verlagern. Getroffene Beschlüsse des Gemeinderates sollten länger als nur wenige Monate Gültigkeit haben, eine Beschluss-Rücknahme innerhalb dieser kurzen Zeit ist nicht glaubwürdig.

In das Bild passt die vom Gemeinderat abgelehnte Verbreiterung der Leonie-Wild-Straße hinter der geplanten neuen Autobahnbrücke bis zur Gemarkungsgrenze auf 5 Meter. Die Kosten von 55.000,– € in Verbindung mit dem Brückenbau, hätten der Gemeinde viel Geld erspart. Rot-Grün Eppelheim führt hier Artenschutzgründe an und dass ein Wirtschaftsweg nicht breiter als der jetzige sein muss. Nach unserer Erinnerung, wurde die Leonie-Wild-Straße, bis die alte Autobahnbrücke durch einen Autobahn-Unfall zerstört wurde, in beiden Richtungen von Kraftfahrzeugen befahren, mit einem gesonderten Radweg. Für den Kraftfahrzeugverkehr in beide Richtungen ist eine Fahrbahnbreite von 5 Metern üblich und nicht zu breit. Jedes Fahrzeug, das den Weg über die Leonie-Wild-Straße nach Heidelberg nimmt, muss also nicht über die Hauptstraße fahren und entlastet diese. Auch die Erreichbarkeit der Gewerbebetriebe im Süden würde sich verbessern.

Ist nun der Artenschutz an der Leonie-Wild-Straße wichtiger als eine Entlastung unserer Hauptstraße?