Auf Antrag von EL und CDU beschlossen, fand im technischen Ausschuss der erste der zweimonatlichen Sachstandsberichte statt. Im Mittelpunkt des Vortrages standen die Themen längere Bauzeiten und höhere Baukosten. Wir erinnern uns: Beim Bürgerentscheid im Juli 2016 warb die RNV noch, unterstützt von ihrer breiten Gemeinderatsmehrheit, mit 1,5 Jahren Schienenersatzverkehr und 1,1 Millionen Euro Baukosten für Eppelheim, um die Gunst der Wähler. Die RNV nutzte nun den Sachstandsbericht, um eine längere Bauzeit und höhere Baukosten anzukündigen. Aus den 1,5 Jahren Schienenersatzverkehr werden nun mindestens 2 Jahre. Aufgrund der längeren Bauzeit wird der Schienenersatzverkehr teurer. Außerdem ist von bauzeitbeschleunigenden Maßnahmen und von unvorhergesehenen Leitungen und Weltkriegs-Granaten die Rede.
Erstaunlicherweise sehen die einen oder anderen nun das Bürgerbegehren als Ursache für die Verzögerungen und Kostensteigerungen. Das entspricht jedoch nicht den Tatsachen, denn im Oktober 2016, also 3 Monate nach dem Bürgerentscheid, teilte die RNV in ihrem Erläuterungsbericht an das Regierungspräsidium mit:
„Baubeginn Januar 2017
Baufertigstellung Juni 2018“
Wir sind daher der Meinung, dass, wie so oft, großzügige Wahlversprechen hinterher nicht eingehalten werden. Die Beseitigung von Weltkriegsgranaten war zwar nicht absehbar, dauerte aber nur einen halben Tag. Dass Leitungen und Kanalrohre neu verlegt werden müssen, war unserer Meinung vorher absehbar. Nach unseren Schätzungen wird der tatsächliche Baukostenanteil für Eppelheim nach Abschluss der Baumaßnahme zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Euro liegen. Wir sind gespannt, mit welchen Überraschungen uns die RNV beim nächsten Sachstandsbericht aufwartet.
Quelle: Regierungspräsidium Karlsruhe, RNV-Erläuterungsbericht (PDF)
